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Heroes today, Legends tomorrow



Jean-Marie Pfaff



Der sanfte Belgier merkte gleich in seinem allerersten Bundesligaspiel für Bayern München, welcher pfiffige Wind in der deutschen Spielklasse weht: Einen weiten Einwurf von Schlitzohr Uwe Reinders boxte er sich selbst ins Tor. Doch solche Torheiten sollten in seiner Karriere zur Mangelware gehören. Der belgische Nationaltorhüter hat einige Glanzlichter in seiner Laufbahn vorzuweisen. Mitunter er und ein paar wenige andere belgische Spieler (Gerets, Vercauteren, Scifo) waren es, die das Land der Radfahrer Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre auf der Weltfußballkarte erkennbar machten.
Er stand im Tor der Elf, die 1980 unglücklich das EM-Finale gegen Deutschland in der 89. Minute mit 1-2 verlor und war dabei als die Belgier bei der WM 1986 gegen den späteren Weltmeister Argentinien erst im Halbfinale den Kürzeren zogen. Nur der (damals noch) große Maradona konnte die belgische "Katze" überwinden.
Jedoch wurde Pfaff, der nie für laute Töne bekannt war, ein Ende bei Bayern München zuteil, das in keinem Verhältnis zu seinen stets hervorragenden und zuverlässigen Leistungen stand: Er wurde nach dem Aus der Münchner im Europapokal-Halbfinale gegen Real Madrid 1988 als einer der Sündenböcke ausgemacht (was ihm allerdings schwerlich anzulasten war, da die gesamte Mannschaft versagt hatte und nicht nur ein einziger Spieler) und kurz darauf richtiggehend "davongejagt". Seine Heldentaten zählten nichts mehr bei den Bayern.
Kurzzeitig als Trainer beim SC Lokeren in seinem Heimatland tätig (mit denen er abstieg), macht Pfaff mittlerweile damit auf sich aufmerksam, daß er im belgischen Pendant zu den "Osbournes" auf MTV mit seiner Familie seinen Alltag zeigt und hier und da ein Bonmot von sich gibt.
Er war halt schon immer ein Spaßvogel.