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Heroes today, Legends tomorrow



Hans-Peter Briegel



Die "Walz´aus der Pfalz" fiel einem relativ schnell auf, wenn man sich in den 80er Jahren für Fussball interessierte.
Da lief einer dem Ball hinterher, und es sah aus, als wolle er ihn nicht nur in seinen Besitz bekommen, sondern gleich zertreten.
Und den Gegner am Besten noch mit. Der ehemalige Zehnkämpfer mit den Korkenzieherlocken war auf dem Platz eine furchterregende Figur.
Legendär sein verzweifelter und letztlich erfolgloser Sprint hinter Jorge Valdano her, als dieser beim WM-Finale 1986 auf Torwart Toni Schumacher zulief und traf. Briegel lief nach dem Ball ins Netz, vergrub den Kopf in seinen Händen und war den Tränen nah.
Briegel tat sich 4 Jahre zuvor, ebenfalls im WM-Finale, damals gegen Italien, ebenfalls hervor:
Er verschuldete einen Elfmeter, der dann aber zu seinem Glück vergeben wurde.
Der Kaiserslauterer Briegel war auf dem Platz der starke, angsteinflössende, mit deutschen Tugenden gefütterte Kampfdecker der Nationalmannschaft.
Wenn man in den 80ern ein Spiel der Nationalmannschaft anschaute und wußte, daß Briegel dabei war, musste man kaum Angst vor Gegentoren oder Niederlagen haben.
In seiner Ära verlor die DFB-Elf die wenigsten Spiele und musste die wenigsten Gegentore hinnehmen.
Privat hingegen war er lammfromm und spiegelte so gar nicht die eiserne Teutonenkraft wieder wie auf dem Platz.
Außerdem spielte er eher fair als zu hart und seine Hand war immer gleich zur Stelle, um dem von ihm gefoulten Gegenspieler wieder auf die Beine zu helfen.
Was kaum einer weiß: Briegel wurde der erste Deutsche, der zum besten Ausländer des Jahres in der italienischen Serie A gewählt wurde.
Dies wohl zu Recht, hatte er doch zuvor die graue Maus Hellas Verona zum Meistertitel gekämpft.
Sein Lieblingsgericht, so verriet er auf der Rückseite seines Hanuta-Sammelbildes, sei Kartoffelbrei.
Mittlerweile ist Hans-Peter Briegel Nationaltrainer von Albanien und kann dort schon einige kleine Erfolge vorweisen.
Der größte Erfolg dürfte jedoch sein, daß die albanische Nationalmannschaft nicht die Handschrift seiner früheren Spielweise trägt, sondern modernen, kontinentalen und manchmal auch siegreichen Fußball spielt.